Samstag, 18. April 2009

Gedanken #1

Es war einmal eine Zeit, da war das Cachen noch jung, die Caches selten und das Medieninteresse gering. Das war, als die Landkarte noch leer war und die Neareslist Europa abdeckte. Von all diesen Zeiten habe ich nur gelesen, erlebt habe ich sie nicht. Was ich erlebt habe ist aber, das sich die Qualität veränderte. Früher scheinen sich die Owner mehr Mühe gegeben zu haben. Da hat man versucht, den Anderen schöne Orte zu zeigen. Damals hieß es noch nicht: “Ich will einen Cache legen, mal gucken wohin”, es hieß: “Eine Ruine, da leg ich einen Cache, damit die anderen die auch sehen”. Doch nach und nach wurden Rastplätze bedost, Gotteshäuser, sogar persönliche Erlebnisse wie Fahrradstürze, es wurden Serien gestartet, deren Sinn sich mir bis heute nicht erschließt. Ich brauche keinen Cache, um mir eine Kirche anzugucken, keinen Cache an jedem dritten Grenzstein, keine Dose, die mir eine versiffte Ecke zeigt und die ich ohne Säurehandschuhe nicht anfassen möchte. Ich brauche keine Dosen an Krankenhaus und Lebensmittelgroßkettenfachgeschäften. Dafür hab ich POIs, das Telefonbuch oder im Notfall das mobile Internet. Oder die Sprache, um Ortskundige zu fragen. Ich nenne diese Caches Fast Food, gut wenn man schnell dick werden will, aber kann das der Sinn des Essens sein?
Doch woher kommen all diese, von vielen als “unerwünscht” angesehenen, Dosen?
Oft genug habe ich es gehört: Die Newbies, die vom Geocaching lesen und nach zwei Leitplankenmicrofunden meinen, eigene Micros legen zu müssen. Ein Teufelskreis: Schlechte Caches -> schlechte Owner -> schlechte Caches...
Und nein, man muss der Community nicht nach zwei Funden “was zurückgeben”. Das tut man, wenn man die Caches anderer Leute loggt und sich so bedankt. (Ganz nebenbei: gerne auch länger.) Wenn man einen interessanten Ort kennt (und damit meine ich keine Sch***ecke beim Lebensmitteldiscounter), dann legt man dort einen Cache (und damit meine ich keine undichte Lebensmittelverpackung in der Größe eines Eies in einem Hohlraum von der Größe einer Bowlingkugel in einer Trockenbaumauer). Hoffentlich ändert sich diese Mentalität. Fürs erste wird das Gourmetmenü doch selten bleiben. Zu teuer.

David

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